
Musikalische Leitung
Volker Christ
Regie
Leonard Prinsloo
Ausstattung
Christof Cremer
Violetta
Steffi Sieber
Alfredo
Michael Putsch
SCHLÜSSIG KONZENTRIERT KLAR ELEGANT ÄSTHETISCH EINDRUCKSVOLL LUXURIÖS SCHMERZHAFT GRIFFIG
Die Kellner schenken Schampus aus
Eros und Tod: Saisonauftakt in Heidelberg mit Verdis „La Traviata“
RNZ, 21.09.04
Eine Liebe, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist: Eine leichtlebige Kurtisane, die nur für das Vergnügen des Augenblicks lebt, trifft auf einen Lebemann, der von ewiger Liebe sülzt, im Grunde aber selbst nicht daran zu glauben scheint. In Leonard Prinsloos Inszenierung von Verdis „La Traviata“ zur Saisoneröffnung am Theater Heidelberg bekommt Alfredo nicht wenig Schuld am tragischen Ausgang dieser Beziehung. Alfredo Germont wird zum verschlagenen Verführer, der seinem Opfer Honig um den Mund schmiert, ein fieser Don Juan, für den nur die schnelle Eroberung zählt. … Um die erotische Partylaune zu stimulieren, stehen leicht geschürzte , barfüßige Kellner-Jungs, wie von Caligulas Hof ausgeliehen, mit Champus-Tabletts bereit. … Die chorische Spaßgesellschaft in ihren eleganten Ballkleidern und Smokings weiß sich die Zeit im flotten Walzertakt zu vertreiben. … Violetta ist die einzige Lichtgestalt. … Von wahrer Liebe beseelt, macht sie eine glaubhafte Wandlung durch, von der Kurtisane zur aufrichtig Liebenden, die kämpft und leidet, zum ersten Mal echtes Glück empfindet. Die sich aufreibt und opfert, Gott- und Menschenvertrauen erfährt und am Ende alles mit dem Leben bezahlt. Wie schon in seiner Heidelberger „Tosca“ – Inszenierung ist Leonard Prinsloo wieder eine sehr schlüssige Arbeit gelungen, die konzentriert bleibt auf das Wesentliche, klare Zeichen und Symbole findet für Stimmungen und Befindlichkeiten. … Elegante, ästhetische Bilder des Untergangs und der Dekadenz … Große Begeisterung des Publikums über die Inszenierung … .